[C4] Schloßinstandsetzung

Diskutiere [C4] Schloßinstandsetzung im Innen / Interior Forum im Bereich FAQ -Frequently Asked Questions-; Im Folgenden wird beschrieben, wie ich das Türschloss an meinem Audi 100 C4 instandgesetzt habe. Dies ist keine professionelle Reparaturanleitung...
Im Folgenden wird beschrieben, wie ich das Türschloss an meinem Audi 100 C4 instandgesetzt habe. Dies ist keine professionelle Reparaturanleitung, etwaige Schäden durch Nachahmung erfolgen auf eigene Gefahr.

Ausgangssituation:
Von außen lässt sich die Tür problemlos öffnen, von innen nicht. Man hat das Gefühl, dass der Bowdenzug klemmt und extrem schwer geht. Die einmal – mit mehr oder weniger Kraftaufwand am Öffnungshebel – geöffnete Tür, schließt nicht mehr, sprich, rastet nicht mehr ein. Selbst ein zurückdrücken des Öffnungshebel führt nicht zum Erfolg. (Dieses Phänomen hatte ich übrigens bei kalten Temperaturen schon des Öfteren)

Direkt mal der Hinweis, dass langfristig ein Einbringen von MOS2 oder Öl in die wenigen Öffnungen am Schloss selbst wenig bringt. Letztendlich kommt man an die Stellen, die „klemmen“ nicht heran, ohne das Schloss selbst auszubauen.

  1. Nachdem ich die Türverkleidung abgebaut hatte und das Operationsfeld so weit wie möglich frei gelegt hatte (entfernen der Dämmung)
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  2. Werden die zwei Vielzahn-Schrauben am Schloss herausgeschraubt.
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  3. Um etwas mehr Spielraum bei den engen Verhältnissen zu haben, habe ich die beiden M8-Schrauben, die die Blech-Aussenhaut mit dem Türträger verbinden, entfernt. Achtung, an der unteren Schraube ist u.U. eine Distance-Scheibe hinterlegt, die nachher wieder eingebaut werden muß.
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  4. Jetzt müssen zwei Betätigungsstangen (1 und 2) gelöst werden. Das ist etwas fummelig, sollte aber kein Problem sein. Kunststoff-Clips seitlich verklipsen und die Stangen herausziehen. Die linke (4) Betätigungsstange kann zunächst montiert bleiben. Es handelt sich um den Innenverriegelungsknopf, den man einfach mit nach unten herauszieht. Mit einem Schraubendreher schiebt man vorsichtig den Unterdruckschlauch der ZV nach oben weg und zieht den Stecker der ZV (3) nach unten ab.
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  5. Jetzt kann man das gesamte Schloss herausnehmen und den Bowdenzug aushängen. Bei manuellem Hin- und Herbewegen merkt man schon, dass der Mechanismus schwergängig ist.
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  6. Ein Blick auf den Rest des Schlosses zeigt, dass es nicht mit ein paar Tropfen Öl getan ist. Vielmehr sollte man mit einer weichen Messingbürste das Chaos säubern und möglichst mit Druckluft ausblasen. Übrigens, die Schwergängigkeit rührt nicht ausschließlich von dem Teil, welches vom Bowdenzug bewegt wird. Vielmehr werden jede Menge zusätzliche Komponenten bewegt, die es gilt, ALLE zu schmieren.
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  7. Ggf. weitere Teile ausbauen……sieht schon besser aus…Jetzt mit MOS2 besprühen und den Mechanismus viele Male hin- und herbewegen, bis sich alle beweglichen Teile einigermaßen leicht bewegen lassen. Anschließend mit Kupplungsreiniger säubern und erneut mit Druckluft reinigen.
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  8. Anstatt alles mit MOS2 zu schmieren, habe ich sehr gute Erfahrungen mit Silikonspray gemacht, insbesondere wegen der Kunststoffteile, die mit Silikon besser gleiten als mit Öl. Öl zieht Schmutz an. Silikon ist jedenfalls die bessere Wahl. Mit Silikon nicht zu sparsam umgehen!
    Nachdem alle Teile leichtgängig sind, den Bowdenzug einhängen und das Schloss incl. Abdeckung zusammenbauen und auf die korrekte Position der Schubstangen achten damit der Einbau problemlos erfolgen kann.
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  9. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Schubstangen 1, 2 und 4 einhängen und „Festklipsen“, den Unterdruckschlauch für die ZV aufschieben und den Stecker (4) aufschieben. Sinnvoller Weise schmiert man noch die Seele des Bowdenzugs bevor man alles wieder zusammenbaut.
    Nach der zugegebenermaßen aufwendigen Aktion lässt sich meine Tür auch bei Kälte„soft“ und problemlos öffnen und schließt auch vernünftig. Ich denke, der Aufwand lohnt sich, zumal man so etwas ja nicht jeden Tag betreibt.
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Viel Spaß.
Gruß Manni
 

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