Zunächst danke an ähnliche, frühere Beiträge, die mich überhaupt erst auf die Idee brachten, mein Kardanwellenmittellager selbst zu ersetzen.
Mein Audi Quattro C4, Baujahr 96, 6-Ganggetriebe hatte beim Beschleunigen die offenbar für ein kaputtes Mittellager typischen Schlaggeräusche von unten, auch das im Rhythmus der Umdrehungsgeschwindigkeit der Kardanwelle laute, metallische Klackern und zuletzt sogar Leistungsverlust beim Beschleunigungsvorgang.
Also Auto aufgebockt. Dabei darauf geachtet, daß mindestens ein Hinterrad frei drehen kann und weder Gang eingelegt, noch Handbremse angezogen ist. Also Vorsicht, das Auto sollte schon wirklich sicher stehen, sonst ist die Unfallgefahr viel zu groß für die folgenden Arbeiten unter dem Auto.
Das freie Hinterrad ist nötig, um beim Abschrauben der Kardanwelle an alle Schrauben heranzukommen, indem man die Welle einfach von Hand weiterdreht.
Nun ist der Auspuff zu demontieren, und das ist schon fast die unangenehmste Arbeit, wenn die Schrauben fest und verrostet sind. Es klappte aber mit nur zwei abzuflexenden Schrauben bei mir ganz gut. (Hinweis: Für die spätere Neumontage schon vor der Reparatur alle Auspuffschrauben und Muttern besorgen). Nach dem Auspuff muß man das Hitzeschutzblech demontieren.
Nun insgesamt 12 (vorn und hinten je 6) Inbusschrauben 6 mm von der Kardanwelle abschrauben. die Schrauben sitzen sehr fest und daher Verlängerung für den Inbusschlüssel nehmen. Schlechte Inbusschlüssel können sich sogar verdrillen! Die Kardanwelle im Kreuzgelenk in der Mitte mittels langem Steckschlüssel o. ä. gegen das Auto fixieren, verdreht sich sonst.
Kardanwelle läßt sich jetzt vorne relativ leicht durch gezielte Schläge am Umfang des Verbindungsbleches zum Getriebe lösen. Hinten durch gezielte Schläge auf das entsprechende Blech von schräg hinten mit einem langen Stock. Erst jetzt das Sicherungsblech unter der Kardanwelle abschrauben und die zuvor abgestützte Welle nach unten herausnehmen.
Welle einspannen, 17er Schraube im Kreuzgelenk lösen und beide Wellenhälften voneinander abdrücken. Das geht ohne Spezialwerkzeug nur so: Eine ähnliche Schraube wie die vorher ausgebaute Schraube nehmen und bei abgewinkelter Kardanwellenhälfte so in das Kreuzgelenk einlegen, daß eine Backe des Gelenks beim Geradestellen der Kardanwellenhälfte auf den Zapfen (Vielzahn) drückt, auf welchem das Mittellager sitzt. Die Hebelwirkung ist dabei gewaltig. Das Gelenk hält es aus und das Abdrücken klappt relativ leicht. Aber Achtung, nicht die Schraubenbohrung dabei beschädigen (zwischenlegen einer passenden Metallscheibe).
Jetzt das Mittellager über einen 3-armigen Abzieher abziehen, nachdem man zuvor das Lager mittels Hebelwirkung z. B. mit einem Schraubenzieher abgedrückt hat. Man muß entsprechende Löcher in den Lagergumme stechen, um den Abzieher durchstecken zu können.
Nun das zuvor besorgte BMW-Gummimetalllager 26 11 1206 502 so umarbeiten, daß es wie das alte Lager im Kardanwellentunnel befestigt werden kann. Dazu Umrisse des alten Lagers aufzeichnen, die Befestigungslaschen des alten Lagers passend abflexen und über Schraubbohrungen mit den zuvor schräg gebogenen Befestigungsschenkeln des neuen Lagers verschrauben.
Neues Lager aufdrücken( geht eigentlich mit Gleitmittel recht gut):
Wellenhälften mittels Schraube und Scheibe im Gelenk zusammenziehen.
Wichtig: Nun beide Anschlußflansch-Kugellager der Welle unbedingt komplett vom bei mir knochentrockenen Schmierfett reinigen und komplett neu fetten.
Welle wieder einbauen und das Auto läuft wie neu. BMW-Lager kostet ca. 50 €.
Die ganze Reparatur bei Audi unter Freunden ca. 1500 Euro.
Viel Spaß,
Waldschrat
Mein Audi Quattro C4, Baujahr 96, 6-Ganggetriebe hatte beim Beschleunigen die offenbar für ein kaputtes Mittellager typischen Schlaggeräusche von unten, auch das im Rhythmus der Umdrehungsgeschwindigkeit der Kardanwelle laute, metallische Klackern und zuletzt sogar Leistungsverlust beim Beschleunigungsvorgang.
Also Auto aufgebockt. Dabei darauf geachtet, daß mindestens ein Hinterrad frei drehen kann und weder Gang eingelegt, noch Handbremse angezogen ist. Also Vorsicht, das Auto sollte schon wirklich sicher stehen, sonst ist die Unfallgefahr viel zu groß für die folgenden Arbeiten unter dem Auto.
Das freie Hinterrad ist nötig, um beim Abschrauben der Kardanwelle an alle Schrauben heranzukommen, indem man die Welle einfach von Hand weiterdreht.
Nun ist der Auspuff zu demontieren, und das ist schon fast die unangenehmste Arbeit, wenn die Schrauben fest und verrostet sind. Es klappte aber mit nur zwei abzuflexenden Schrauben bei mir ganz gut. (Hinweis: Für die spätere Neumontage schon vor der Reparatur alle Auspuffschrauben und Muttern besorgen). Nach dem Auspuff muß man das Hitzeschutzblech demontieren.
Nun insgesamt 12 (vorn und hinten je 6) Inbusschrauben 6 mm von der Kardanwelle abschrauben. die Schrauben sitzen sehr fest und daher Verlängerung für den Inbusschlüssel nehmen. Schlechte Inbusschlüssel können sich sogar verdrillen! Die Kardanwelle im Kreuzgelenk in der Mitte mittels langem Steckschlüssel o. ä. gegen das Auto fixieren, verdreht sich sonst.
Kardanwelle läßt sich jetzt vorne relativ leicht durch gezielte Schläge am Umfang des Verbindungsbleches zum Getriebe lösen. Hinten durch gezielte Schläge auf das entsprechende Blech von schräg hinten mit einem langen Stock. Erst jetzt das Sicherungsblech unter der Kardanwelle abschrauben und die zuvor abgestützte Welle nach unten herausnehmen.
Welle einspannen, 17er Schraube im Kreuzgelenk lösen und beide Wellenhälften voneinander abdrücken. Das geht ohne Spezialwerkzeug nur so: Eine ähnliche Schraube wie die vorher ausgebaute Schraube nehmen und bei abgewinkelter Kardanwellenhälfte so in das Kreuzgelenk einlegen, daß eine Backe des Gelenks beim Geradestellen der Kardanwellenhälfte auf den Zapfen (Vielzahn) drückt, auf welchem das Mittellager sitzt. Die Hebelwirkung ist dabei gewaltig. Das Gelenk hält es aus und das Abdrücken klappt relativ leicht. Aber Achtung, nicht die Schraubenbohrung dabei beschädigen (zwischenlegen einer passenden Metallscheibe).
Jetzt das Mittellager über einen 3-armigen Abzieher abziehen, nachdem man zuvor das Lager mittels Hebelwirkung z. B. mit einem Schraubenzieher abgedrückt hat. Man muß entsprechende Löcher in den Lagergumme stechen, um den Abzieher durchstecken zu können.
Nun das zuvor besorgte BMW-Gummimetalllager 26 11 1206 502 so umarbeiten, daß es wie das alte Lager im Kardanwellentunnel befestigt werden kann. Dazu Umrisse des alten Lagers aufzeichnen, die Befestigungslaschen des alten Lagers passend abflexen und über Schraubbohrungen mit den zuvor schräg gebogenen Befestigungsschenkeln des neuen Lagers verschrauben.
Neues Lager aufdrücken( geht eigentlich mit Gleitmittel recht gut):
Wellenhälften mittels Schraube und Scheibe im Gelenk zusammenziehen.
Wichtig: Nun beide Anschlußflansch-Kugellager der Welle unbedingt komplett vom bei mir knochentrockenen Schmierfett reinigen und komplett neu fetten.
Welle wieder einbauen und das Auto läuft wie neu. BMW-Lager kostet ca. 50 €.
Die ganze Reparatur bei Audi unter Freunden ca. 1500 Euro.
Viel Spaß,
Waldschrat